Über Barbara Zeschmar-Lahl

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DGAW-Podcast Folge 41 – Gefährliche Stoffe in Rezyklaten

2. Oktober 2024

Neue Kunststoffe bestehen aus immer komplexeren Additivrezepturen und Polymeren. Kann das Recycling von gemischten Verpackungskunstoffen neue Produkte überhaupt noch sicher machen oder ist der Rezyklat-Einsatz in verbrauchernahen Produkten sogar gefährlich? Darüber diskutieren in dieser Folge des DGAW-Podcasts Dr. Ines Oehme vom Umweltbundesamt und Prof. Dr. Uwe Lahl, moderiert von Marvin Müller vom Studio Grüner Ton.

Zum Podcast:

Weitere Veröffentlichungen zum Thema:

  • Lahl U., Zeschmar-Lahl B. (2024): Material Recycling of Plastics—A Challenge for Sustainability. Sustainability 2024, 16, 6630. ONLINE

  • Lahl U., Lechtenberg D., Zeschmar-Lahl B. (2024): Kunststoffe in der Abfallwirtschaft – closing the loop? Österr Wasser- und Abfallw (2024) 76, 7–8. ONLINE

  • Lahl U., Lechtenberg D., Zeschmar-Lahl B. (2024): Kunststoffrecycling und gefährliche Stoffe – RISK CYCLE. Müll und Abfall 4, 195–204 – Beitrag basierend auf der Erstveröffentlichung in Abfallwirtschaft und Energie 1 (2024)

    • Müll und Abfall 4 (2024) ONLINE

    • Abfallwirtschaft und Energie 1 (2024) ONLINE

Nachhaltige Chemie: Indikatoren für das Globale Chemikalien-Rahmenwerk (GFC) auf dem Weg

1. Oktober 2024

Auf dem Weltgipfel der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg im Jahr 2002 wurde vereinbart, bis zum Jahr 2020 die schädlichen Auswirkungen von Chemikalien auf Mensch und die Umwelt zu minimieren. Zur Umsetzung dieses sogenannten ‚2020-Ziels‘ wurde 2006 der ‚Strategische Ansatz für ein Internationales Chemikalienmanagement‘ (SAICM) geschaffen. Da das Mandat für SAICM 2020 endete, wurde bereits 2015 mit den Arbeiten an einem Nachfolge-Rahmenwerk begonnen. U.a. wegen der COVID-Pandemie zogen sich die Verhandlungen über die konkrete Ausgestaltung in die Länge. Schließlich wurde zum Abschluss der 5. Internationalen Chemikalienkonferenz (ICCM5) am 30. September 2023 in Bonn unter deutscher Präsidentschaft das ‚Global Framework on Chemicals‘ (GFC) mit der ‚Bonn Declaration for a Planet Free of Harm from Chemicals and Waste‘ angenommen.

Dabei wurde dem GFC auch das Mandat erteilt, Indikatoren für die von der Konferenz angenommenen Ziele und Vorgaben zu entwickeln. Diese Aufgabe wird nun in Angriff genommen. Die GFC kann sich dabei auch auf die Ergebnisse unseres Projekts zu Indikatoren für das zukünftige globale Chemikalien- und Abfallmanagement stützen, das vom Umweltbundesamt in Auftrag gegeben wurde. In Kürze: Die Indikatoren verbinden das Konzept der nachhaltigen Chemie mit den Erfordernissen eines vernünftigen Umgangs mit Chemikalien und Abfällen. Eine Liste der 23 wichtigsten Indikatoren aus diesem Projekt wurde kürzlich vom deutschen Vertreter in der zuständigen Arbeitsgruppe, Dr. Christopher Blum (Umweltbundesamt), in das GFC eingebracht. Wir freuen uns, dass die in diesem Projekt entwickelten Indikatoren nun als eine Grundlage für die zuständige GFC-Arbeitsgruppe (Open-Ended Ad Hoc Group on Measurability and Indicators) dienen. Wir wollen diesen wichtigen Ansatz des GFC weiter unterstützen und planen daher eine wissenschaftliche Publikation, in der die im Projekt entwickelten Indikatoren im Kontext der globalen chemiepolitischen Diskussion vorgestellt werden.

Friege H., Heidbüchel E., Zeschmar-Lahl B.: Nachhaltigkeitsindikatoren für Chemikalienmanagement. Beiträge zu anstehenden Entwicklungsarbeiten im neuen Global Framework for Chemicals. Herausgeber: Umweltbundesamt.

Weitere Links:

Material Recycling of Plastics—A Challenge for Sustainability

2. August 2024

Die Komplexität der Kunststoffpolymere und noch mehr der Additive hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Dies erschwert die stoffliche Verwertung von Kunststoffabfällen erheblich, vor allem bei gemischten Kunststoffabfällen. Einige Additive sind inzwischen aus guten Gründen streng reglementiert oder sogar ganz verboten worden („Legacy Additives“). Bei der stofflichen oder werkstofflichen Verwertung werden in der Regel Altkunststoffe verwendet, die diese Stoffe noch enthalten. Folglich sind Produkte, die aus solchen Rezyklaten hergestellt werden, mit diesen Schadstoffen verunreinigt. Dies stellt eine große Herausforderung für die Nachhaltigkeit dar, denn es besteht ein Zielkonflikt zwischen dem Schutz der Gesundheit der Verbraucher, insbesondere der gefährdeten Bevölkerungsgruppen, der Schonung der Ressourcen und dem Recycling, der Reinhaltung der Stoffkreisläufe und der Zerstörung von Schadstoffen bzw. der Verbringung in eine sichere letzte Senke. Im Hinblick auf das erste Ziel empfehlen wir, bis auf weiteres auf die Verwendung von kontaminierten Rezyklaten für Produkte mit intensivem Verbraucherkontakt („Kontakt-sensitive Produkte“) zu verzichten.

In unserem aktuellen Beitrag „Material Recycling of Plastics—A Challenge for Sustainability“ zeigen wir zudem auch, dass die klimapolitischen Herausforderungen für die Kunststoff- (und Chemie-) Industrie eine Defossilisierung („feedstock change“) erfordern. Diese Transformation kann nur gelingen, wenn in Zukunft ausschließlich Kreislaufwirtschaft betrieben wird; Rezyklate sollen primär Neuware ersetzen. Für die stoffliche bzw. werkstoffliche Verwertung bedeutet dies, dass dies nur funktionieren kann, wenn Altkunststoffe mit hoher Homogenität und bekannter Rezeptur getrennt gesammelt werden, wie es bei PET-Flaschen bereits heute der Fall ist. Ziel dieses Beitrags ist es, die zunehmende Komplexität von Kunststoffpolymeren und -additiven, insbesondere von Legacy-Additiven, zu verdeutlichen, die eine gesetzgeberische Neuausrichtung des heutigen werkstofflichen Recyclings erzwingen wird.

Lahl, U.; Zeschmar-Lahl, B. Material Recycling of Plastics—A Challenge for Sustainability. Sustainability 2024, 16, 6630. https://doi.org/10.3390/su16156630

 

 

 

Sustainability 2024, 16 (15), 6630

Kunststoffe in der Abfallwirtschaft – closing the loop?

Lahl U., Lechtenberg D., Zeschmar-Lahl B. (2024): Kunststoffe in der Abfallwirtschaft – closing the loop?
Österr Wasser- und Abfallw (2024) 76, 7–8. https://doi.org/10.1007/s00506-024-01059-y

Die Kreislaufwirtschaft (circular economy) wird nach 2030 eine wichtige, wenn nicht die entscheidende Quelle zur Rohstoffversorgung der europäischen Wirtschaft sein. Das gilt nicht nur für die Versorgung mit Metallen, sondern auch für nicht-fossilen Kohlenstoff. Was ist mit dem fossilen Kohlenstoff im Bestand (Kunststoffe)? Nur wenn er im Kreis geführt wird, wird er nicht klimawirksam. Allerdings sind derzeit keine belastbaren Daten zur Substitution von Neu-Kunststoffen („virgin plastic“) durch Rezyklate (closed loop-Recycling) für die relevanten Kunststoffeinsatzbereiche (Verpackungen, Bauprodukte, Elektro- und Elektronikaltgeräte, Fahrzeuge) verfügbar. Die aus klimapolitischer Sicht erforderliche Rohstoffwende („Defossilisierung”) der Kunststoff- bzw. Chemieindustrie wird u. E. nur gelingen können, wenn das physikalische und chemische Recycling zukünftig auf das Substituieren von „virgin plastic“ ausgerichtet wird. Ein Problem stellen dabei die im Bestand in langlebigen Kunststoffprodukten enthaltenen Additive dar. Viele dieser Substanzen sind mittlerweile verboten oder stark reglementiert (legacy additives). Beim mechanischen (werkstofflichen) Recycling werden die Additive in der Regel mit-rezykliert. Die Datenlage zur Belastung von Rezyklaten aus Altkunststoffen mit gefährlichen bzw. verbotenen Stoffen gibt Anlass zur Besorgnis. Aufgrund der Datenlage und ihrer toxikologischen Bewertung empfehlen wir ein Moratorium für die Verwendung von Rezyklaten für Produkte, die eine hohe „Nutzernähe“ aufweisen (Kontakt-sensitive Produkte wie Lebensmittelverpackungen, Küchenutensilien, Spielzeuge, Textilien, Indoor-Produkte). Rezyklate aus geschlossenen, überwachten Produktkreisläufen sollten diesem Moratorium nicht unterliegen.

Kunststoffe in der Abfallwirtschaft – closing the loop?

29. Juli 2024

Die Kreislaufwirtschaft (circular economy) wird nach 2030 eine wichtige, wenn nicht die entscheidende Quelle zur Rohstoffversorgung der europäischen Wirtschaft sein. Das gilt nicht nur für die Versorgung mit Metallen, sondern auch für nicht-fossilen Kohlenstoff. Was ist mit dem fossilen Kohlenstoff im Bestand (Kunststoffe)? Nur wenn er im Kreis geführt wird, wird er nicht klimawirksam. Allerdings sind derzeit keine belastbaren Daten zur Substitution von Neu-Kunststoffen („virgin plastic“) durch Rezyklate (closed loop-Recycling) für die relevanten Kunststoffeinsatzbereiche (Verpackungen, Bauprodukte, Elektro- und Elektronikaltgeräte, Fahrzeuge) verfügbar. Die aus klimapolitischer Sicht erforderliche Rohstoffwende („Defossilisierung”) der Kunststoff- bzw. Chemieindustrie wird u. E. nur gelingen können, wenn das physikalische und chemische Recycling zukünftig auf das Substituieren von „virgin plastic“ ausgerichtet wird. Ein Problem stellen dabei die im Bestand in langlebigen Kunststoffprodukten enthaltenen Additive dar. Viele dieser Substanzen sind mittlerweile verboten oder stark reglementiert (legacy additives). Beim mechanischen (werkstofflichen) Recycling werden die Additive in der Regel mit-rezykliert. Die Datenlage zur Belastung von Rezyklaten aus Altkunststoffen mit gefährlichen bzw. verbotenen Stoffen gibt Anlass zur Besorgnis. Aufgrund der Datenlage und ihrer toxikologischen Bewertung empfehlen wir ein Moratorium für die Verwendung von Rezyklaten für Produkte, die eine hohe „Nutzernähe“ aufweisen (Kontakt-sensitive Produkte wie Lebensmittelverpackungen, Küchenutensilien, Spielzeuge, Textilien, Indoor-Produkte). Rezyklate aus geschlossenen, überwachten Produktkreisläufen sollten diesem Moratorium nicht unterliegen.

Der Beitrag von Uwe Lahl, Dirk Lechtenberg und Barbara Zeschmar-Lahl ist heute in der Zeitschrift Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft (2024), 76, 7–8 erschienen. 

ÖWAW (2024) 76, 7–8

„Plastics Recycling and Hazardous Substances – Risk Cycle“ auf preprints.org verfügbar

2. Juli 2024

Die Komplexität der Kunststoffpolymere und noch mehr der Additive hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Dies erschwert das hochwertige Recycling von gemischten Kunststoffabfällen erheblich. Einige Additive sind inzwischen aus guten Gründen streng reglementiert oder sogar ganz verboten worden („Legacy Additives“). Bei der stofflichen oder werkstofflichen Verwertung werden in der Regel Altkunststoffe verwendet, die diese Stoffe noch enthalten. Folglich sind Produkte, die aus solchen Rezyklaten hergestellt werden, mit diesen Schadstoffen belastet. Wir empfehlen daher, wie bereits in unserem Beitrag in der Fachzeitschrift Müll und Abfall „Kunststoffrecycling und gefährliche Stoffe – Risk Cycle“ dargelegt, die Verwendung dieser Rezyklate für Produkte mit intensivem Verbraucherkontakt bis auf Weiteres zu vermeiden.

In unserem aktuellen Beitrag „Plastics Recycling and Hazardous Substances — Risk Cycle“ zeigen wir zudem auch, dass die klimapolitischen Herausforderungen für die Kunststoff- (und Chemie-) Industrie eine Defossilisierung („Rohstoffwende“) erfordern. Diese Wende kann nur gelingen, wenn in Zukunft ausschließlich hochwertiges Recycling stattfindet; Rezyklate sollen primär Neuware ersetzen. Dies kann nur funktionieren, wenn Altkunststoffe mit hoher Homogenität und bekannter Rezeptur getrennt gesammelt werden, wie dies bei PET-Flaschen bereits heute der Fall ist. In diesem Zusammenhang weisen wir auch auf Ungereimtheiten in der aktuellen Gesetzgebung zum europäischen Emissionshandelssystem hin.

Der Beitrag von Prof. Dr. habil. Uwe Lahl und Dr. Barbara Zeschmar-Lahl befindet sich derzeit im Review-Verfahren und kann auf preprints.org eingesehen und kommentiert werden.

 

 

Beitrag auf preprints.org
Müll und Abfall 4, 2024

Stellungnahme zum Entwurf der EU-Kommission „greenhouse gases have become permanently chemically bound in a product“

25. Juni 2024

Die EU-Kommission hat am 18. Juni 2024 das Konsultationsverfahren über ihren Entwurf für einen delegierten Rechtsakt hinsichtlich der Anforderungen an die Feststellung, dass Treibhausgase in einem Erzeugnis dauerhaft chemisch gebunden sind, eröffnet (COMMISSION DELEGATED REGULATION (EU) …/… of XXX supplementing Directive 2003/87/EC of the European Parliament and of the Council as regards the requirements for considering that greenhouse gases have become permanently chemically bound in a product). Dabei geht es um Carbon Capture and Utilisation (CCU).

CCU könnte ein wichtiger Weg sein, um CO2 nicht nur nicht zu emittieren, sondern Kohlenstoff auch in Produkte einzubinden (und damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen). Die Einbindung von Kohlenstoff sollte – hierüber besteht Einvernehmen – auf Dauer (‚permanent‘) sein. Chemisch ist die Antwort auf den ersten Blick einfach: Mineralische Karbonate entsprechen dieser Anforderung. Sie sind Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende, stabil.

Was ist aber mit der organischen Chemie? Für die Zukunft der Gesellschaft ist sie unverzichtbar. Bislang basiert sie beinahe ausschließlich auf fossilen Rohstoffen. Um die Rohstoffwende (Defossilisierung) der chemischen Industrie, z.B. des Kunststoffsektors, hinzubekommen, benötigt man auch Stoffe, die recycelt werden, und Stoffe, die aus Sonne, Wind und CO2 hergestellt wurden. Diese Stoffe sind nach Auffassung der EU-Kommission aber nicht ‚permanent‘, einzig, weil sie verbrannt werden können. Daher machen Kreisläufe klimapolitisch nur einen Sinn, wenn wir uns vorstellen können, dass sie permanent sind. Wenn wir diese Vorstellungskraft nicht haben, wird es keine Regulation geben, die dies herbeiführt. Im Rahmen des Delegierten Rechtsaktes zu CCU hat die Kommission die Chance, diese Vorstellungskraft zu entwickeln.

Unsere Stellungnahme zum diesbezüglichen Entwurf der EU-Kommission und die Webseite zum Konsultationsverfahren finden Sie hier:

 

Feedback an die Kommission
EU-Webseite zum Konsultationsverfahren

Beitrag von Kunststoffen zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft (DGAW, 2024)

13. Juni 2024

Präsentation von Prof. Dr. Uwe Lahl auf der Vorstandssitzung der DGAW, 13.6.2024, Bremen: Nachhaltige Kreislaufwirtschaft muss auf zwei Feldern besser werden:

1. Das Recycling von Kunststoffen aus ungesicherten Kreisläufen führt zu gefährlichen Produkten. Produkte mit oder aus Rezyklaten müssen die gleichen Anforderungen einhalten, wie dies für Neuprodukte aus ‚virgin‘ Plastik gilt. Daher ist ein Moratorium für den Einsatz von Rezyklaten unbekannter Herkunft für alle Kunststoffprodukte, die einen engen Kontakt mit Menschen aufweisen (Verpackungen, Kinderspielsachen, Küchenutensilien, Kleidung Indoor-Produkte), angezeigt. Es sollten nur noch Rezyklate aus gesicherten Kreisläufen verwendet werden.

2. Open loop-Recycling, bei dem nicht etwa Kunststoffe, sondern Holz oder Zement substituiert werden, stellt kein ökologisch hochwertiges Recycling dar. Quoten für Open loop-Recycling tragen daher nichts zur Rohstoffwende der Kunststoffindustrie bei. Daher wird für closed loop-Substitutionsquoten geworben, wie sie auch von der neuen europäischen Verpackungsverordnung ((EU) 2022/1616)) erstmalig vorgesehen sind.

Diese Vorschläge hat Prof. Dr. Uwe Lahl im Rahmen seines Vortrags auf der Vorstandssitzung der DGAW am 13.6.2024 in Bremen genauer begründet. Seine Präsentation können Sie über den Link unten herunterladen.

 

Präsentation Prof. Dr. Uwe Lahl, 13.6.2024

More than 30 Years of PVC Recycling in Europe — Need for Regulation (Sustainability, 2024)

7. Juni 2024

Der Beitrag von Prof. Dr. habil. Uwe Lahl und Dr. Barbara Zeschmar-Lahl zum Thema „More than 30 Years of PVC Recycling in Europe — Need for Regulation“ ist in der Sonderausgabe von Sustainability: Resources and Waste Management erschienen (Sustainability 2024, 16 (12), 4891).

Wie in unserer „Kritischen Bestandsaufnahme“ (Sustainability 2024, 16 (9), 3854) dokumentiert, ist die bisherige Erfolgsbilanz der PVC-Industrie bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit von PVC-Kunststoffen nicht überzeugend, auch wenn die Industrie das anders sieht. Es stellt sich daher die Frage, ob der Gesetzgeber in Europa oder auf nationaler Ebene eingreifen sollte.

In diesem Beitrag zeigen wir, dass keines der derzeit praktizierten Abfallentsorgungsverfahren (mechanisches Recycling, energetische Verwertung) über ausreichende Kapazitäten verfügt, um die zusätzlichen PVC-Mengen, die zukünftig aus dem Bestand in die Abfallwirtschaft gelangen werden, aufzunehmen. Daher besteht die einzige Lösung für die heutigen PVC-Abfälle und insbesondere für das Bestandsproblem, das auf die Abfallwirtschaft zukommt, in der getrennten Erfassung und Entsorgung von PVC. Das chemische Recycling und die Monoverbrennung haben das Potenzial, das Bestandsproblem in Zukunft zu lösen. Dies erfordert jedoch den Bau von getrennten Erfassungs- und Industrieanlagen, die im Falle des chemischen Recyclings technisch gesehen zwei Stufen benötigen, um das Chlor als HCl im Voraus abzutrennen.

Das Schaffen einer Anlageninfrastruktur, mit der PVC verarbeitet werden könnte, würde die anderen Teile der Abfallwirtschaft massiv von Chlor entlasten. Dazu VinylPlus/EuPC: „Die europäischen PVC-Hersteller, -Verarbeiter und -Verwerter wären mehr als bereit, die Abfälle zu verarbeiten, wenn es effiziente logistische Systeme gäbe, um die Abfälle zu ihnen zu bringen“, und sie „würden es begrüßen, wenn diese getrennte Erfassung obligatorisch würde.“

Nun ist Brüssel am Zug.

Unten finden Sie einen Link zum Download dieses und des vorhergehenden Beitrags sowie zur Sonderausgabe mit weiteren interessanten Beiträgen.

 

 

Sustainability 2024, 16 (12), 4891
Sustainability 2024, 16 (9), 3854
Sustainability: Special Issue

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