Publikationen

Studien und Projekte finden Sie unter „Referenzen“.


Zeige 434 Publikationen
Seite 1 von 44

Third-generation biodegradable plastics – A complementary strategy to tackle the marine litter problem (2025)


Im Jahr 2022 hat das weltweit produzierte Kunststoffaufkommen 400 Millionen Tonnen erreicht. Schätzungsweise 3-5 % dieser Menge landen in der Umwelt, wo sie eine erhebliche Bedrohung für die Ökosysteme und die Artenvielfalt darstellen. Littering ist ein wachsendes globales Problem; es erfordert einen kombinierten Ansatz, um seine Ursachen zu bekämpfen und seine Auswirkungen zu verringern. Es gibt verschiedene Strategien zur Bekämpfung von Littering. Aber selbst bei einer sofortigen und konzertierten Aktion zur Verringerung des Verbrauchs von Kunststoffen werden bis 2040 kumulativ mehr als 700 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle in die aquatischen und terrestrischen Ökosysteme gelangen. Selbst wenn die Abfallwirtschaftssysteme verbessert werden, reichen die Kapazitäten auf globaler Ebene nicht aus, um die riesigen Mengen an Kunststoffen, die in die Umwelt gelangen, zu bewältigen. Insbesondere für Kunststoffe, die vorhersehbar und unvermeidlich in die Umwelt gelangen, wo sie Hunderte von Jahren überdauern können („ewige“ Kunststoffe), ist eine Lösung erforderlich. Biologisch abbaubare Kunststoffe, die die Kriterien von ‚Safe and Sustainable by Design‘ (SSbD) erfüllen, bieten Innovationsperspektiven und können eine ergänzende Strategie zur Bewältigung des ‚marine litter‘-Problems sein.

Lahl, R., Bleischwitz, R., Lahl, U., Zeschmar-Lahl, B. (2025): Third-generation biodegradable plastics – A complementary strategy to tackle the marine litter problem. Sustainable Chemistry and Pharmacy 2025, 44, 101925. https://doi.org/10.1016/j.scp.2025.101925


Material Recycling of Plastics—A Challenge for Sustainability (2024)


Die Komplexität der Kunststoffpolymere und noch mehr der Additive hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Dies erschwert die stoffliche Verwertung von Kunststoffabfällen erheblich, vor allem bei gemischten Kunststoffabfällen. Einige Additive sind inzwischen aus guten Gründen streng reglementiert oder sogar ganz verboten worden („Legacy Additives“). Bei der stofflichen oder werkstofflichen Verwertung werden in der Regel Altkunststoffe verwendet, die diese Stoffe noch enthalten. Folglich sind Produkte, die aus solchen Rezyklaten hergestellt werden, mit diesen Schadstoffen verunreinigt. Dies stellt eine große Herausforderung für die Nachhaltigkeit dar, denn es besteht ein Zielkonflikt zwischen dem Schutz der Gesundheit der Verbraucher, insbesondere der gefährdeten Bevölkerungsgruppen, der Schonung der Ressourcen und dem Recycling, der Reinhaltung der Stoffkreisläufe und der Zerstörung von Schadstoffen bzw. der Verbringung in eine sichere letzte Senke. Im Hinblick auf das erste Ziel empfehlen wir, bis auf weiteres auf die Verwendung von kontaminierten Rezyklaten für Produkte mit intensivem Verbraucherkontakt („Kontakt-sensitive Produkte“) zu verzichten.

In unserem aktuellen Beitrag „Material Recycling of Plastics—A Challenge for Sustainability“ zeigen wir zudem auch, dass die klimapolitischen Herausforderungen für die Kunststoff- (und Chemie-) Industrie eine Defossilisierung („feedstock change“) erfordern. Diese Transformation kann nur gelingen, wenn in Zukunft ausschließlich Kreislaufwirtschaft betrieben wird; Rezyklate sollen primär Neuware ersetzen. Für die stoffliche bzw. werkstoffliche Verwertung bedeutet dies, dass dies nur funktionieren kann, wenn Altkunststoffe mit hoher Homogenität und bekannter Rezeptur getrennt gesammelt werden, wie es bei PET-Flaschen bereits heute der Fall ist. Ziel dieses Beitrags ist es, die zunehmende Komplexität von Kunststoffpolymeren und -additiven, insbesondere von Legacy-Additiven, zu verdeutlichen, die eine gesetzgeberische Neuausrichtung des heutigen werkstofflichen Recyclings erzwingen wird.

Lahl U.,  Zeschmar-Lahl B. (2024): Material Recycling of Plastics—A Challenge for Sustainability. Sustainability 202416, 6630. https://doi.org/10.3390/su16156630


Kunststoffe in der Abfallwirtschaft – closing the loop?


Lahl U., Lechtenberg D., Zeschmar-Lahl B. (2024): Kunststoffe in der Abfallwirtschaft – closing the loop?
Österr Wasser- und Abfallw (2024) 76, 7–8. https://doi.org/10.1007/s00506-024-01059-y

Die Kreislaufwirtschaft (circular economy) wird nach 2030 eine wichtige, wenn nicht die entscheidende Quelle zur Rohstoffversorgung der europäischen Wirtschaft sein. Das gilt nicht nur für die Versorgung mit Metallen, sondern auch für nicht-fossilen Kohlenstoff. Was ist mit dem fossilen Kohlenstoff im Bestand (Kunststoffe)? Nur wenn er im Kreis geführt wird, wird er nicht klimawirksam. Allerdings sind derzeit keine belastbaren Daten zur Substitution von Neu-Kunststoffen („virgin plastic“) durch Rezyklate (closed loop-Recycling) für die relevanten Kunststoffeinsatzbereiche (Verpackungen, Bauprodukte, Elektro- und Elektronikaltgeräte, Fahrzeuge) verfügbar. Die aus klimapolitischer Sicht erforderliche Rohstoffwende („Defossilisierung”) der Kunststoff- bzw. Chemieindustrie wird u. E. nur gelingen können, wenn das physikalische und chemische Recycling zukünftig auf das Substituieren von „virgin plastic“ ausgerichtet wird. Ein Problem stellen dabei die im Bestand in langlebigen Kunststoffprodukten enthaltenen Additive dar. Viele dieser Substanzen sind mittlerweile verboten oder stark reglementiert (legacy additives). Beim mechanischen (werkstofflichen) Recycling werden die Additive in der Regel mit-rezykliert. Die Datenlage zur Belastung von Rezyklaten aus Altkunststoffen mit gefährlichen bzw. verbotenen Stoffen gibt Anlass zur Besorgnis. Aufgrund der Datenlage und ihrer toxikologischen Bewertung empfehlen wir ein Moratorium für die Verwendung von Rezyklaten für Produkte, die eine hohe „Nutzernähe“ aufweisen (Kontakt-sensitive Produkte wie Lebensmittelverpackungen, Küchenutensilien, Spielzeuge, Textilien, Indoor-Produkte). Rezyklate aus geschlossenen, überwachten Produktkreisläufen sollten diesem Moratorium nicht unterliegen.


More than 30 Years of PVC Recycling in Europe — Need for Regulation (Sustainability, 2024)


Lahl U., Zeschmar-Lahl B. (2024): More than 30 Years of PVC Recycling in Europe — Need for Regulation. Sustainability 2024, 16 (12), 4891. https://doi.org/10.3390/su16124891


More than 30 Years of PVC Recycling in Europe — A Critical Inventory (Sustainability, 2024)


Lahl U., Zeschmar-Lahl B. (2024): More than 30 Years of PVC Recycling in Europe — A Critical Inventory. Sustainability 2024, 16 (9), 3854. https://doi.org/10.3390/su16093854


Bielefeld – eine PVC-freie Zone? (1986)


Lahl U. (1986): Bielefeld – eine PVC-freie Zone? In: Dokumentation des PVC-Hearings „Gefährden PVC-Produkte die Umwelt?“ 22.10.1986, Hrsg.: Stadt Bielefeld, S. 4-5

 


Nachhaltigkeitsindikatoren für Chemikalienmanagement (2024)


Friege H., Heidbüchel E., Zeschmar-Lahl B.: Nachhaltigkeitsindikatoren für Chemikalienmanagement. Beiträge zu anstehenden Entwicklungsarbeiten im neuen Global Framework for Chemicals. Herausgeber: Umweltbundesamt. UBA-Texte 78/2024


Kunststoffrecycling und gefährliche Stoffe – RISK CYCLE (Müll und Abfall, 2024)


Lahl U., Lechtenberg D., Zeschmar-Lahl B. (2024): Kunststoffrecycling und gefährliche Stoffe – RISK CYCLE. Müll und Abfall 4, 195–204
Beitrag basierend auf der Erstveröffentlichung in Abfallwirtschaft und Energie 1 ( 2024)


Riskcycling (Festschrift für Martin Führ, 2023)


Lahl, U. (2023): Riskcycling – was mich mit Martin Führ verbindet. In: Julian Schenten, Bettina Brohmann, Rebecca Niebler (Hrsg.): Menschen und Moleküle in der Transformation – Festschrift für Martin Führ, sofia Berichte 2023, S. 64-65


Chemische Energien (2023)


Lahl, U. (2023): Chemische Energien. In: Hermann, W. (Hrsg.): Antriebswende. Strategien, Positionen und Meinungen zur neuen Mobilität. Molino-Verlag, 53-82

Leider hat sich im Text auf Seite 71 der Fehlerteufel eingeschlichen. Im „Fazit Effizienz“ muss es heißen:
Die Flächeneffizienz ist ein „pro“ für das ICE. Hingegen ist die Antriebseffizienz das zentrale »pro«, was für das BEV spricht.

Abkürzungen:
ICE = Internal Combustion Engine (Pkw mit Verbrennungsmotor)
BEV = Battery Electric Vehicle (Elektroauto mit Batterie)



Zeige 434 Publikationen
Seite 1 von 44